Im
April liegen bunte Eier in deutschen Gärten. Die hat ein Hase da hingelegt.
Zumindest glauben deutsche Kinder das. Und aus irgendeinem Grund tun die Hasen
das wohl deshalb, weil vor ungefähr 2000 Jahren in Jerusalem ein Mann gestorben
und dann wieder auferstanden ist. Dann ist der Mann zum Himmel geflogen. Was
diese Geschichte allerdings mit den Hasen und den Eiern zu tun hat, wissen die
meisten Deutschen nicht so genau.
Die
versteckten Eier werden dann von den Kindern gesucht. Manchmal finden die
Kinder die Eier leider nicht und die Väter entdecken sie erst Monate später
zufällig bei der Gartenarbeit. Das alles gehört zum deutschen Ostern. Ostern
ist in Deutschland ein Fest, das heutzutage vor allem deshalb wichtig ist, weil
man an diesen Tagen nicht arbeiten muss. Wann genau Ostern ist, hängt vom
ersten Frühlingsmond ab. Ostern ist also, anders als Weihnachten, ein
beweglicher Feiertag. Das heißt, das genaue Datum wissen die Deutschen erst,
wenn sie es im Kalender nachgesehen haben.
Die
Art, wie man in Deutschland Ostern feiert, zeigt sehr gut, wie verschiedene
Traditionen und Bräuche an einem Tag zusammenkommen. Denn an Ostern feiert man
zwar die Auferstehung Jesus Christi, doch die Art, wie man feiert, hat mit dem
Christentum nicht immer etwas zu tun. Die Ostereier beispielsweise lassen sich
kaum mit Jesus verbinden, jedenfalls steht in der Bibel nichts davon. Kein Wort
steht in der Bibel darüber, dass Jesus während des letzten Abendmahls zusammen
mit seinen Jüngern Eier bemalt und anschließend versteckt hätte. Dieser Brauch
scheint eher aus einer alten germanischen Tradition zu kommen. Aber warum Hasen
und Eier? Eine Möglichkeit wäre, dass Hasen und Eier ein Symbol der
Fruchtbarkeit sind. Zu Ostern ist der Winter überstanden und der Frühling
beginnt, das Leben erwacht, Blumen wachsen, Bauern bereiten ihre Felder, alles
muss fruchtbar sein. Allerdings gibt es noch zahlreiche andere Interpretationen
(vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Osterhase). Man kann jedenfalls sagen, dass
man zu Ostern nicht nur an Jesus denkt, sondern auch den Frühling feiert.
Aber wie funktioniert Ostern nun in Deutschland? Das
Osterfest beginnt nach christlicher Tradition mit dem sogenannten
Aschermittwoch. Der Aschermittwoch ist 40 Tage vor dem eigentlichen Osterfest
und bedeutet gleichzeitig das Ende des Karnevals. Vom Aschermittwoch bis zum
Osterfest sind alle gläubigen Christen dazu aufgefordert, zu fasten. Sie sollen
also wenig essen, keinen Alkohol trinken und vor allem viel über Gott und die
Welt nachdenken, weil dies Jesus vor 2000 Jahre auch so getan hatte. Heutzutage
jedenfalls halten sich nur noch sehr wenige Menschen daran. Vielleicht sind
deshalb viele Deutsche heute so dick.
Mit
dem Osterfest endet die Fastenzeit. Und das ist ein Glück, denn wie bei allen
wichtigen Festen steht auch bei Ostern das Essen im Mittelpunkt. Es gibt
verschiedene typische Speisen, vor allem süße Speisen. Typisch ist
beispielsweise Kuchen in der Form eines Hasen oder eines Lammes. Das Lamm ist
auch ein Symbol des Christentums. Kinder mögen es dabei besonders, dem Hasen
die Ohren oder dem Lamm den Kopf abzubeißen. Die Eier aus dem Garten, die heute
meist aus Schokolade sind, werden ebenfalls gegessen. Für Kinder ist der Brauch
mit den Eiern auch deshalb besonders beliebt, weil sie in der Woche vor Ostern
zusammen mit ihren Eltern oder in der Schule die Eier bemalen durften. Weitere
typische Speisen zu Ostern sind Würste oder Schinken und Meerrettich.
Ostern
besteht vor allem aus vier Tagen, dem Gründonnerstag, dem Karfreitag, dem
Karsamstag und dem Ostersonntag. Am Gründonnerstag denken die Christen an das
letzte Essen, das sogenannte letzte Abendmahl, das Jesus Christus zusammen mit
seinen engsten Freunden, den sogenannten Jüngern, hatte. Danach wurde Jesus
gekreuzigt, und daran denken die Christen am Karfreitag. Am Samstag sollen dann
alle Christen ruhig sein, weil sie um Jesus trauern sollen. Am Sonntag sollen
sie dann wieder denken, nämlich an die Auferstehung Jesu. Und weil das eine
schöne Sache ist, sollen die Christen am Ostersonntag nicht nur denken, sondern
auch feiern.
Heutzutage
feiern die Deutschen Ostern vor allem in der Familie. Und da sehr viele
Deutsche nicht mehr so richtig an das Christentum glauben, wird nicht mehr so
viel an Jesus gedacht, sondern mehr an das Essen. Zwar gehen viele Deutsche an
Ostern noch in die Kirche, aber das ist häufig nur eine Tradition ohne Inhalt.
Viel wichtiger ist es, dass am Ostersonntag
die Eltern die Eier im Garten verstecken. Natürlich versteckt in Wirklichkeit
nicht der Hase die Eier und manche Kinder sind ein bisschen enttäuscht, wenn
sie das herausfinden. Die Kinder suchen aber auch dann noch mit vollem Eifer
und anschließend essen alle gemeinsam Kuchen und Wurst und Schinken. Das ist
nicht zwar nicht christlich, aber schön
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