Senin, 31 Desember 2012

Ohne Worte – der Stummfilm und die Internationalen Stummfilmtage Bonn









 
Stummfilm: "Vanina - Die Galgenhochzeit" mit Asta Nielsen © Förderverein Filmkultur Bonn e.V.
Seit der neue französische Stummfilm „The Artist“ aus dem Jahr 2011 international zahlreiche Preise erhielt, wird verstärkt auch über die Faszination des historischen Stummfilms gesprochen. Doch hat der Erfolg der mit fünf Oscars prämierten Hommage an die Ära vor dem Tonfilm wirklich ein neues Interesse am Filmerbe ausgelöst? Sigrid Limprecht, Leiterin der Internationalen Stummfilmtage in Bonn, verriet uns ihre Einschätzung.
 
„Das, was die Menschen heute am Stummfilm fasziniert, ist seine Erzähldramaturgie, die ohne gesprochene Worte, ohne Dialoge funktioniert und die Zuschauer genauso packt und berührt wie ein Tonfilm. Das erstaunt und begeistert das Publikum natürlich gerade in einer Zeit wie unserer, in der überall ständig geredet wird und man eigentlich einer permanenten Reizüberflutung ausgesetzt ist.“ Sigrid Limprecht vergleicht dies mit der Faszination, die eine Tanzaufführung im Vergleich zum Sprechtheater ausübt.
 
Ihrer Meinung nach ist die entscheidende Frage aber, wer heute überhaupt Stummfilme sieht und in welchem Kontext. „Wenn den Leuten Stummfilme in angemessener Form präsentiert werden, begleitet von Live-Musik, wie sie früher auch vorgeführt wurden, reagieren sie zumeist auch begeistert.“ Das Problem sei vielmehr, dass es nicht ausreichend Möglichkeiten gebe, einem breiten Publikum den historischen Stummfilm und damit einen bedeutenden Teil des Filmerbes zu erschließen, „weil große Teile des Filmmaterials gar nicht mehr erhalten sind und das, was noch existiert, zunächst restauriert und damit zugänglich gemacht werden muss.“
 



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